Das Schöne am Netz ist bekanntlich auch sein größter Nachteil: jeder kann mitmachen. Und so sammelt sich in den Weiten des Internet auch große Mengen an Dummheit. Diese auszufiltern, ist Ziel des Stupidfilter, der analog zu Spamfiltern Texte von herausragender Blödheit automatisch erkennen und gegebenenfalls entsorgen soll.
"Ist das Ausfiltern von Dummheit nicht elitär?" fragt es in der FAQ zum Stupidfilter, und die lakonische Antwort lautet "Ja. Ja, genau. Das ist sowas wie der Grundgedanke der ganzen Sache." Und was sich wie ein Aprilscherz liest, ist offenbar durchaus ernst gemeint - lauffähigen Code will man noch dieses Jahr vorstellen.
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Das Entwicklerteam setzt dabei Techniken ein, die aus der Spamfilterung bekannt sind - Marker für "dumme" Texte sind beispielsweise permanente Groß- oder Kleinschreibung, exzessiver Gebrauch von Abkürzungen, die üblichen LOLs und ROFLs und so weiter. Nur etwas komplexer - denn auch ironischer Gebrauch der einschlägigen Stilmittel soll teilweise erkannt werden.
Prellende Konsonanten und Satzzeichen seien beispielsweise eher ein Indikator für Dummheit, während wiederholte Vokale eher auf Ironie oder Sarkasmus hindeuten. Die Ironie-Erkennung hat jedoch - gewollte - Grenzen.
"Wir betrachten die Ironieblindheit des StupidFilter als Feature. Wenn eine offenbar kluge Person einen kurzen, dummen Kommentar macht, macht die Klugheit der Person den Kommentar nicht weniger dumm."
Der StupidFilter ist indessen (noch) extrem auf englische Sprache fixiert. Der Fortbestand der Dummheit im deutschsprachigen Raum ist demnach kurz- und mittelfristig nicht gefährdet.