Viele wissen es bereits, für alle Anderen dieser Thread.
Die Telekom hat angekündigt für alle ab dem 1.Mai 2013 abgeschlossenen DSL-Verträge das Datenvolumen zu limmitieren. Dies wird ab 2016 durchgesetzt - sofern die Telekom an ihren Plänen festhält.
Was bedeutet dies nun für den Verbraucher?
Für den normalen Nutzer ist dies ohne Belang, da das kleinstmögliche Standardvolumen 75GB/Monat beträgt. Dies ist für Surfen/Download mehr als ausreichend. Was aber nun für die sogenannten PowerUser, die via Maxdome, Lovefilm & Co Video on Demand nutzen, oder die via Steam oder ähnlichem Spiele spielen oder größere Datenmengen downloaden. Pikanterweise wird der Traffic der telekom-eigenen Filmdienste nicht auf das Volumen angerechnet werden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, aber es sieht hier doch nach einer, zumindest im Hinterkopf der Verantwortlichen befindlichen Planung aus die Telekom-User auch an den Telekom-Filmdienst zu binden - ansonsten zahlt man sich dumm und dämlich. Ich bin so ein Mensch, der sich HD-Videos via der genannten Dienste ansieht, und da komme ich schnell auf deutlich mehr als 75GB, aber ich bin ja nicht bei der Telekom und werde dorthin auch mit Sicherheit nicht wechseln, so V kann das DSL hier in unserer gegend gar nicht werden.
Es bleibt nun jedem selber überlassen, das Verhalten der Telekom zu werten, auch angesichts der Tatsache, dass Vodafone nun ebenfalls solche Pläne hat. Es bleibt nun jedem selber überlassen, ob er angesichts dieser Entwicklung zu der Telekom oder Vodafone wechselt, oder sich lieber einen Provider sucht, der den Begriff "Flatrate" auch verstanden hat.
Eine sofortige Zwangsumstellung geht rein rechtlich nicht. Die Telekom kann den Vertrag ihrerseits fristgerecht kündigen und eine Umstellung anbieten, aber einfach so aus der Laufzeit heraus kann man nicht dazu gezwungen werden. Dennoch ein sehr dreistes und realitätsfernes Vorgehen, wie ich finde.
Wenn dich die Telekom vor die Wahl stellt "mach es oder geh", was ist das dann anderes als eine Zwangsumstellung? Vor allem in Gegenden wo man nichts Anderes bekommt als die Telekom?
Naja, wenn der Vertrag beispielsweise noch ein Jahr läuft, kann die Telekom mit dieser Frist ordentlich kündigen, wenn man das Wechselangebot nicht annimmt. Diese eine Jahr lang behält man aber noch seine alten Konditionen bei. Genauso wie der Kunde noch ein Jahr zur Zahlung verpflichtet ist, ist die Telekom noch ein Jahr zur Einhaltung der Konditionen verpflichtet. Ansonsten gibt es ein außerordentliches Sonderkündigungsrecht.
Gibt es natürlich keine Konkurrenz in der Gegend, hat man den Kürzeren gezogen...
Also dort wo ich wohne gibt es eine menge Alternativen
Trotzem ist das eine ganz schöne Unverschämtheit..
Wer weis auch schon ob/wann die Konkurenz mitzieht?
Bislang hat sich nur Vodafone/Arcor seine Gedanken gemacht es gleich zu tun. Schätze, die warten dann erst mal die "Massenflucht" der Telekom-Kunden ab. Wäre doch eine schöne Werbung: Bei uns DSL ohne Drossel.
Ist sowieso fraglich ob es rechtens ist, wenn Filmdienste auf den Traffic angerechnet werden außer es ist der Telekom-eigene bzw. IP-TV. Das wäre doch was fürs Kartellamt.
Ist sowieso fraglich ob es rechtens ist, wenn Filmdienste auf den Traffic angerechnet werden außer es ist der Telekom-eigene bzw. IP-TV. Das wäre doch was fürs Kartellamt.
Das Telekom-eigene IP-TV ist kein Internet, sondern eine Zusatzleistung, die über das selbe Kabel geht. Ist so ähnlich wie ein Telefonanschluss und dann zusätzlich ein ISDN-Anschluss - selbes Kabel, aber es handelt sich um eine Zusatzleistung. Technisch gesehen könnte man sagen, dass IP-TV nicht aus dem Internet kommt, sondern aus dem (internen) Telekom-Netzwerk.
Erlaube mir zu wiedersprechen, aber IP-TV beansprucht die Bandbreite und das Datenvolumen der Internetverbindung.
ISDN hingegen läuft auf einem anderen Frequenzband - unabhängig vom DSL. Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Somit ist es kein eigenständiger, vom Internetanschluss unabhängiger Dienst wie TV beim Kabelfernsehen wobei die Bandbreite und das Datenvolumen des Kabel-Internet unbeeinträchtigt davon bleiben. Es kann nicht angehen, dass Nutzer von Entertain ihre bandbreite voll ausnutzen und das angedachte Volumen sprengen können, für Nicht-Entertainnutzer Filmdienste aber schon fast nicht mehr nutzbar sind.
Erlaube mir zu wiedersprechen, aber IP-TV beansprucht die Bandbreite und das Datenvolumen der Internetverbindung.
Die Bandbreite wird beansprucht, aber es wird nicht auf das Datenvolumen angerechnet:
Die Nutzung von Entertain wird nicht auf das im Tarif enthaltene Volumen angerechnet. "Mit Entertain buchen die Kunden Fernsehen, deshalb werden wir sicherstellen, dass sie nicht plötzlich vor einem schwarzen Bildschirm sitzen", erläutert Hagspihl. Auch Sprachtelefonie über den Telekom-Anschluss wird nicht angerechnet. Beide Dienste sind im Gegensatz zu Internetdiensten Managed Services, die in einer höheren und gesicherten Qualität produziert und vom Kunden gesondert bezahlt werden.
Es kann nicht angehen, dass Nutzer von Entertain ihre bandbreite voll ausnutzen und das angedachte Volumen sprengen können, für Nicht-Entertainnutzer Filmdienste aber schon fast nicht mehr nutzbar sind.
Entertain ist ein Zusatzdienst. Bei allem anderen (wie z.B. Filme auf YouTube) haben beide Nutzer die gleichen Konditionen.
Aber ich muss dir zustimmen, dass es sich dabei nicht mehr um eine Flatrate handelt (genauso wenig wie im Mobilfunk). Das ist ein Volumentarif bei dem, nach dem verbrauchten Volumen, eine minimale Flatrate angeboten wird.
Und das trifft es genau. Ein Telekom-eigener Zusatzdienst. Schau dir mal an, was Entertain so alles bietet und was zubuchbar ist ohne auf das Datenvolumen Einfluss zu haben. Dazu gehört auch der Telekom-eigene Filmdienst Videoload. Auch dieser Filmdienst, der das Gleiche bietet wie andere VOD-Angebote wird NICHT angerechnet. Na, klingelt es langsam? Warum also bitte ist der eigene Filmdienst volumenfrei und alle anderen Filmdienste bzw. deren Nutzer werden bestraft?
Solange es nur um das IPTV selbst geht, kann man die Argumentation der Telekom noch nachvollziehen. Hierfür wird größtenteils Multicast verwendet, d.h. das Signal muss nur einmal zur Vermittlungsstelle transportiert werden und geht von dort aus an die einzelnen Kunden. Das braucht nur einen Bruchteil der Bandbreite, als wenn man Unicast nutzen würde.
Die Filmdienste (Videoload etc.) sind aber definitiv reines Unicast, und hier fängt es dann an ungerecht zu werden.
Es ist trotzdem ungerecht. Die Telekom argumentiert ja, dass das Datenvolumen immer größer wird und dass dieses deshalb begrenzt werden muss um die Qualität sichern zu können. Nun werden aber die Nutzer mit dem größten Datenvolumen ausgeklammert bzw. belohnt. 75GB gilt nur für DSL16000, für schnelleres Internet hat man dann auch mehr Volumen zur Verfügung.
Vom zeitversetzten Senden, Onlinevideorecorder etc. bei IP-TV der Telekom wollen wir gar nicht erst anfangen.
Warum also bitte ist der eigene Filmdienst volumenfrei und alle anderen Filmdienste bzw. deren Nutzer werden bestraft?
Der Telekom-Filmdienst besteht nur im Telekom-Netzwerk. Dort müssen keine Abkommen mit anderen Internet-Teilnehmern gemacht werden. Das bedeutet, dass die Telekom auf eigene Infrastruktur zurückgreifen kann und nicht noch extra für Bandbreite an andere Anbieter zahlen muss.
Die anderen Anbieter werden aber nicht bestraft. Die Telekom leitet deine Daten weiterhin an diese Anbieter und auch wieder zurück. Bloß hast du eine Volumenbeschränkung auf deinen gesamten Internettraffic. Du kannst die 75GB ja auch für etwas anderes verwenden. Ist halt doof, wenn du viele volumenintensive Dienste nutzt (z.B. Videostreaming). Aber das Problem hast du bei jedem Volumentarif. Hier hast du den Vorteil, dass dir die Telekom zusätzlich einen Video-Dienst anbietet, der nicht dein Volumen verbraucht.
Zitat von Bernard Sheyan
Na, klingelt es langsam?
Ich verstehe das Problem und deine Sichtweise. Aber ich habe nur auf die Frage geantwortet, ob dies rechtens ist. Moralisch finde ich dieses Vorgehen auch falsch. Außerdem macht eine Diskussion keinen Spaß, bei dem alle Teilnehmer auf einer Seite sind .
Zitat von Bernard Sheyan
Es ist trotzdem ungerecht. Die Telekom argumentiert ja, dass das Datenvolumen immer größer wird und dass dieses deshalb begrenzt werden muss um die Qualität sichern zu können.
Das ist eine einfache und verständliche Aussage. Bloß gibt es noch genügend Bandbreite (Quelle). Aber mit dieser Argumentation kann man die Tarifstruktur umstellen, um wieder mehr zu verdienen.
Lass den ganzen Werbe-Blah-Blah doch einfach links liegen und vergleiche die Vertragsbedingungen aller Anbieter, die dir zur Verfügung stehen und wähle von denen das beste Angebot aus. Das dauert zwar, aber dann kannst du dir sicher sein, dass du das momentan best-mögliche Angebot hast.
Nur noch eine kleine Randnotiz:
Es gab eine Periode in der 1&1 Usern mit viel Traffic ein Wechselgeld anbot, wenn sie zu einem anderen Anbieter wechseln.
Die Telekom drosselt sie einfach aus.
• Focus: Telekom-Konkurrenten planen keine Geschwindigkeits-Drosselung
Die Konkurrenten der Telekom planen keine Tarife mit begrenzten Highspeed-Datenvolumen, Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (Breko), Stephan Albers, sagte dem Nachrichtenmagazin Focus: „Unsere Mitgliedsunternehmen planen keine Datendrosselung.“ Albers geht davon aus, dass der Telekom „die Kunden in Scharen davonlaufen“ werden, wenn der Konzern an dem Modell festhalte.
Der Marketingchef der Deutschen Telekom, Michael Hagspihl, verteidigte die neuen Tarife. „Wenn wir die Volumenbegrenzung einführen, werden die meisten Kunden davon nichts bemerken“, sagte er Focus. „Aus Verbrauchersicht sollte es darum gehen, dass der Breitbandausbau vorankommt. Wir müssen weiter investieren. Das ist wichtiger als immer niedrigere Preise.“ Der Telekom-Manager betonte: „Es geht nicht darum, etwas zurückzunehmen, sondern dem Kunden auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Tarife zu bieten.“
Zum Vorwurf, die Telekom nehme eigene Angebote wie ihren TV-Dienst „Entertain“ von der Daten-Drosselung aus, sagte Hagspihl: „Reguläre Internetdienste werden weiter diskriminierungsfrei behandelt. Entertain ist jedoch kein regulärer Internetdienst, sondern unsere Kunden zahlen dafür zusätzlich.“
Aus der Politik hielt die Kritik an der neuen Tarifgestaltung der Telekom an. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) forderte in Focus: „Das Prinzip Netzneutralität darf nicht in Frage gestellt werden. Es darf keine Datenpakete erster und zweiter Klasse geben.“ SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gestand in Focus der Telekom zwar „Pioniergewinne“ für den Netzausbau zu, nicht akzeptabel seien aber „die Zugangsbeschränkungen nur für die Wettbewerber der Telekom“. FOCUS Online - Nachrichten
Allerdings wäre das auch eine Klasse Werbung der Telekom-Mitbewerber:
Bei und DSL ohne Begrenzung
Wenn das realisiert werden würde, wäre es nur eine Frage der Zeit, dass die "Mitbewerber" nachziehen würden, sobald sie alle Abtrünnigen der Telekom eingefangen haben.